Montag, 29. Januar 2018

Wia Nui - Upcycling in Brixen

In unserer WG gibt es einen eigenen Blog-Battle um die Frage, wer den Müll runterbringt. Aber die eigentliche Frage ist ja: warum schmeißen wir immer alles gleich in den Müll? Wäre Upcycling nicht auch eine Lösung? In welche tollen Produkte man scheinbar nutzlose Stoffe verwandeln kann, zeigt das Geschäft WiaNui in Brixen. Die Slide-Show, die Sara Senoner und ich im Rahmen unseres Journalismus-Lehrgangs gebastelt haben, zeigt euch das sympathische Geschäft in der Brixner Innenstadt:


Mittwoch, 3. Januar 2018

2017: Unterwegs mit GPS-Gerät und Kamera

1. Januar 2018, 11:38h: Ich sitze auf einem Ledersessel im 1. Klasse-Abteil, hinter mir die Schnellfahrstrecke Erfurt-Ebensfeld, vor mir mein nagelneues Microsoft Surface Pro, neben mir ein Chestnut Praline Latte von Starbucks. Der Start ins neue Jahr kann sich sehen lassen – Kapitalismus-Konsumopfer Markus ist auf dem Weg zurück in den Südtiroler Schnee und lässt das vergangene Jahr Revue passieren. Abgesehen von zwei völlig unnötigen Verletzungspausen und manchem Arbeits-Ärger war mein 2017 ein wunderschönes Jahr. Es hat in Wien begonnen und ist in Berlin zu Ende gegangen, jeweils mit tollen Freunden. Dazwischen lagen:
  • 16 Länder (Österreich, Italien, Deutschland, Schweiz, Vatikan, Niederlande, Belgien, Kroatien, Serbien, Bulgarien, Türkei, Georgien, Armenien, Aserbaidschan, Iran, Griechenland)
  • 24 Touren auf die Bozner Hausberge (14x Ritten, 6x Kohlern und 6x Jenesien)
  • 4.473 Fahrrad-Kilometer (also das Jahresziel 5.000 verfehlt, aber fast 1.000 mehr als im Vorjahr)
  • 78.131 gewanderte oder geradelte Höhenmeter (also das Jahresziel 50.000 locker geschafft)
  • 15 verfasste Blog-Texte (wenn man das Kaukasus-Tagebuch als einen Text rechnet)
  • 26 gelesene oder gehörte Bücher (die coolsten: Mark Twain - A Tramp abroad, Orhan Pamuk - Das Museum der Unschuld, Robert Menasse - Die Hauptstadt; die furchtbarsten: Michel Houellebecq – Unterwerfung, Elena Ferrante - Die geniale Freundin)
Bei Starbucks war ich 2017 nicht ein einziges Mal, Surface hatte ich auch noch keins, die Schnellfahrstrecke Erfurt-Ebensfeld gab’s noch nicht und in der 1. Klasse saß ich auch eher selten. Wird 2018 also alles noch besser und luxuriöser? Muss gar nicht sein, ich bin auch so zufrieden. Und blicke zurück auf schöne Reiseerinnerungen in Fotoform, die ich gerne mit euch teile:
Neapel und Umgebung

Föhr, Amrum und Sylt

Südtirol und Umgebung 2017

Venedig - Rom

Belgien und Niederlande



Wie schon im Vorjahr dürfen die Europa- und die Südtirolkarte mit meinen GPS-Tracks nicht fehlen:



Mal schauen, ob 2018 genauso super wird. Einen ersten Rückblick habe ich ja bereits gewagt.

Dienstag, 2. Januar 2018

Jahresrückblick 2018 – CSU nurmehr in Bayern, Erdoğan in Meran, Gabriel auf dem Mond

Was war dieses 2018 für ein verrücktes Jahr. In drei wichtigen Ländern wurde gewählt: Russland, Italien und Südtirol. In Russland gab es zudem die erste Fußball-WM, bei der der Weltmeister – Deutschland – erst nach der WM gekürt wurde, weil der Finalsieger des Dopings überführt wurde. Und sonst so? Cem Özdemir wurde doch noch deutscher Außenminister, die CSU hat Berlin-Mitte-Verbot erhalten und der Steinkohlebergbau im Ruhrgebiet wurde endgültig eingestellt.

Mit dem Ende des Steinkohlebergbaus hat Sigmar Gabriel seine letzten Kumpels verloren. Die SPD hat nun endlich erkannt, dass sie im globalisierten und digitalisierten 21. Jahrhundert nur dann eine Daseinsberechtigung hat, wenn sie sich auch als Vertretung der prekär Beschäftigten im Dienstleistungssektor, in der Wissenschaft und in Start-Ups begreift und nicht mehr nur als Vertreter der ohnehin privilegierten Gewerkschaftsmitglieder in der Schwerindustrie. Sigmar Gabriel hat das noch immer nicht erkannt und wurde folglich 2018 mit der ersten Rakete von Elon Musk auf den Mond geschossen. Angeblich, um dort als erster Außenminister überhaupt die politischen Interessen seines Landes zu vertreten. Man vermutet aber einen Komplott von Martin Schulz und Andrea Nahles, um Gabriel endlich loszuwerden.

Wen man auch 2018 nicht losgeworden ist, ist Silvio Berlusconi. Nach unzähligen Regierungswechseln gab es in Italien mal wieder etwas, das es schon länger nicht mehr gab: Wahlen. Das Volk hatte die Wahl zwischen Rechtspopulisten, Komikern (Berlusconi) und Cinque Stelle. Und hat sich so entschieden, dass die beiden Matteos (Renzi und Salvini) jetzt gemeinsam regieren müssen, weil die stärkste Partei – Beppe Grillos Cinque Stelle – mit niemandem regieren will. Somit müssen jetzt links und rechts, EU-Befürworter und EU-Hasser, Vernunft und Populismus, irgendwie gemeinsam regieren.

Weltmeister 2018: Schland
Berlin-Mitte-Verbot für die CSU

Wie viel einfacher ist da doch die sogenannte „Große“ Koalition in Deutschland, die ja letztendlich – und nach lautstarker Kritik aus Griechenland am langsamen Regierungsbildungsprozess und dem hohen Rentenniveau in Deutschland – doch noch zustande gekommen ist. Auslöser war das Machtwort von Martin Schulz: „Mannomannomann, meinetwegen regieren wir halt weiter, aber nicht mit diesem bayerischen Trachtenverein“. Weil Angela Merkel der Machterhalt wichtiger war als der Fraktionsfrieden, hat sie ausgerechnet im Jubiläumsjahr „100 Jahre Freistaat Bayern“ die CSU tatsächlich rausgeschmissen und regiert nun gemeinsam mit SPD und Grünen. Also Kenia statt Bayern, Klimaschutz statt Klientelpolitik und zum ersten Mal ein türkischstämmiger Außenminister. Nach dem Rauswurf der CSU samt Berlin-Mitte-Verbot für alle Mandatsträger hat Horst Seehofer – der dank seines Wissens über die damaligen Vorgänge der Kanzlerin jahrelang auf der Nase rumtanzen konnte – doch noch ausgepackt, in welche Skandale und Skandälchen Angela Merkel zur Regierungszeit Helmut Kohls verwickelt war. Das Kanzleramt durfte Merkel behalten, aber den CDU-Vorsitz musste sie deshalb 2018 abtreten – wobei ihre Wunschkandidatin Ursula von der Leyen in der Kampfabstimmung gegen den Posterboy der Konservativen, Jens Spahn, verloren hat.
Mit dem Ausscheiden der CSU verlor Angela Merkel ihre drei schlechtesten Minister: Gerd Müller wird nun Torwarttrainer beim TSV 1860 München; Christian Schmidt, der gegen besseres Wissen und Gewissen dafür gesorgt hat, dass Glyphosat weiter verwenden werden darf, wechselt als Berater zum Glyphosat-Hersteller Monsanto („Monsanto gehört bald zu Bayer, und ich bin ja auch ein Bayer. So isser, der Schmidt“), wo er sich ein goldenes Näschen verdient; Alexander Dobrindt hingegen bleibt in der Politik – für alles andere ist er schlicht und ergreifend zu blöd.

Hat Berlin-Mitte-Verbot: CSU
FLIRT, KISS und FUCK

Eine große Überraschung gab es 2018 im Mobilitätssektor: FlixBus betreibt nun auch Züge und ging mit seinen grünen „FlixTrains“ an den Start. Nach ÖBB (u.a. München – Wien) und SBB (u.a. Stuttgart – Zürich) gibt es jetzt also einen dritten professionellen und zuverlässigen Anbieter von Fernverkehrszügen in Deutschland. Vorerst setzt FlixTrain Gebrauchtfahrzeuge ein, ist aber Erstbesteller eines neuen Zugtyps von Stadler: Nach FLIRT („flinker leichter innovativer Regional-Triebzug“) und KISS („komfortabler innovativer Spurtstarker S-Bahn-Zug“) stellte der Schweizer Zughersteller 2018 folgerichtig das Modell FUCK („flinker umweltfreundlicher City-Konnektor“) vor. Damit ist die Modellpalette vorerst vollständig – auch wenn die Fachpresse bereits auf das Zugmodell BABY wartet.

Weitere Kurzmeldungen des Jahres 2018
  • Während des Kur-Aufenthalts von Recep Tayyip Erdoğan in Meran wurde das Kreuz auf der Ifingerspitze entfernt, damit der türkische Staatspräsident aus seinem Hotelzimmer ungestört auf den Halbmond blicken konnte.
  • Apple hat einen aufklappbaren Fernseher in Form einer Birne präsentiert. Der Bildschirm des „Pear 1“ kann zweigeteilt werden, sodass Ehepaare mit Bluetooth-Lautsprechern auf den Ohren nun gleichzeitig Tatort und Rosamunde Pilcher schauen können.
  • Was in Katalonien gescheitert ist, könnte in Schottland nun klappen: die Nachfolger von Maria Stuart und Braveheart haben 2018 einen neuen Anlauf zur Unabhängigkeit gestartet.
  • Donald Trump und seine Ehefrau Melania haben sich getrennt. Melania Trump wird eine Affäre mit Wladimir Putin nachgesagt, der die Fußball-WM bekanntlich mit nacktem Oberkörper auf einem weißen Tiger reitend eröffnete und die ehemalige-und-zukünftige Präsidentengattin damit beeindrucken konnte.
Hier muss Melania Trump bald wohnen: Moskau

Donald Trump und das Ehepaar Putin werden uns auch 2019 weiter beschäftigen. Aber jetzt wird erstmal Sylvester gefeiert.


Dieser Artikel wurde zum ersten Mal im Battle of Blogs gepostet.